Freitag, 28.3.2014, 16:00, Johannes Gutenberg Universität Mainz
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«Im Kino gibt es immer ein Ende. Ein glückliches oder tragisches. In der Realität hingegen, geht das Leben einfach weiter» – so sinniert die Hauptfigur der Fernsehserie «Peyton Place» aus den frühen sechziger Jahren und bringt damit sowohl das noch junge Format der daily soap, wie auch das Genre des Melodrams auf den Punkt: Statt auf ein Ende hin konzipiert, dreht sich die melodramatische Geschichte der bigotten Kleinstadt Peyton Place um das unendliche Durcharbeiten der traumatischen Vergangenheit. Diese unablässige Rückkehr des Verdrängten spiegelt sich indes direkt in den verschiedenen medialen Stationen, welche dieser Stoff genommen hat, von Grace Metalious‘ Skandalroman von 1956 zum Hollywood-Blockbuster, vom Buch-Sequel zum Kino-Sequel und von dort schliesslich zur TV-Serie. Wiederholungszwang erweist sich damit weniger als psychisches, denn als mediales Phänomen.
Vortrag im Rahmen der Tagung „Transmediale Genre-Passagen“ (Organisation: Dr. Ivo Ritzer)
27.-28-3-2014, Johannes Gutenberg Universität Mainz